Ab|gebrannt
Am Samstag, 15. Dez 2007 im Topic 'ab][solut'
Glücksmomente sind inflationär seltene Strohfeuer.
Ohne Vermögen dauerhaft wärmen zu können.
Der Schwermut hingegen ist ein Kohlenbrikett.
Schwarz, fest und kantig.
Er glüht langanhaltend ohne erheiternde Flamme mit einer bedrückenden Hitze.
Ohne Vermögen dauerhaft wärmen zu können.
Der Schwermut hingegen ist ein Kohlenbrikett.
Schwarz, fest und kantig.
Er glüht langanhaltend ohne erheiternde Flamme mit einer bedrückenden Hitze.
lunally,
Samstag, 15. Dezember 2007, 22:49
Dazwischen gibt es auch noch etwas, ein warmes Feuer, das Herz und Seele wärmt, so normal, dass es einem kaum auffällt, außer man besinnt sich wieder einmal genau darauf. Das normale Glück im Alltag, in den kleinen und doch großen Dingen. Die bunten Blätter im Herbst, die ersten Knospen im Frühling, die Füsse im Sand auf St. Peter, Grüße und kleine Küsse, liebevolle Zeilen, morgendliche Anrufe, der richtige Schal, die perfekten Schuhe, frische Brötchen und ein tolles Buch, ein Spieleabend mit Freunden, der ausbleibende Regen auf dem Weg zur Arbeit, die einsetzende Sonne auf dem Weg von der Arbeit, Geschenke, die man macht, Geschenke, die man bekommt, Ringelsocken, Lebkuchen, ein Konzert, ein Wochenende voller Ruhe... all so etwas. Und noch viel mehr. Wenn wir es zulassen, wärmen sie uns einen ganzen Tag und eine ganze Nacht, sieben Tage die Woche.
rosey,
Sonntag, 16. Dezember 2007, 08:24
Ich glaube, Sie sind alleine in Ihrem kalten Bett! Und die schönsten Knospen sind einem fad, wenn man nicht verliebt ist und die Begeisterung für diese Dinge in einem anderen sieht. Ich habe den Verdacht, dass man das braucht, um glücklich zu sein. Man wird glücklich gemacht und ist es nicht von sich aus.
lunally,
Sonntag, 16. Dezember 2007, 14:54
Frau Rosey, dagegen spricht aber ja nun, dass ich diese Dinge da oben geschrieben habe und auch Single bin. Allerdings habe ich auf dem Weg zu "mit mir allein glücklich sein" irgendwann auch einmal so gedacht. Aber es ist mitnichten der Gegenüber, der "alles gut macht", der "glücklich macht". All das kann einfach nur von uns selbst kommen, ansonsten ist es ein Strohfeuer und taugt nich einmal um ein gutes Stockbrot herzustellen. Und irgendwann in einer Beziehung holt einen das vermeintliche Glück dann auch wieder ein - wenn man merkt, dass der Gegenüber eben nicht ausreicht, um es zu erreichen.
rosey,
Montag, 31. Dezember 2007, 14:34
Ich wollte nicht widersprechen, sondern habe den Eindruck, dass weder das eine noch das andere eine dauernde Zufriedenheit bringt. Mein Kollege Johann Wolfgang von Goethe schon meinte doch, dass der schöne Augenblick verweilen möge, weil er so schön ist. Vergänglich ist es, wie ein Strohfeuer, da haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Ewig suchend, nie lange satt. Da scheint das ganz normale Leben zu sein, mit Dingen oder Menschen.