Dienstag, 31. Mai 2016
Ab|gefahren ...
Das blöde, wenn man lange nichts geschrieben hat, ist, dass man schlecht wieder rein kommt.

Keine Nachrichten sind gute Nachrichten. Gilt bei Krebs nicht. Keine Nachrichten heisst dann: Sieht nicht gut aus und ich hab keine Lust es immer wieder zu erzählen. Familie reicht.

So. Also keine schlechten Nachrichten jetzt.
Letzte Therapie war nicht so erfolgreich wie geplant.
Dann also wieder Chemo. Kurz vor Weihnachten dann allergischer Schock aufgrund eines der Chemomedikamente. Nicht schön sag ich Ihnen. Danach Imunsystem am Boden. Erst Gürtelrose, dann Magen-Darm-Virus dann grippaler Infekt. Im Wochenrhythmus. Auch Scheiße.
Zwischendurch war ich soweit, dass ich hinschmeissen wollte. Hab ich dann doch nicht - aber schon mal eine Sommerpause verlangt. Die ist grad angefangen. Vorher nochmal MRT und CT (weil in der Lunge sieht man jetzt auch was). Chemo hat wieder angeschlagen. Deshalb nochmal das hier.
Freitag beschlossen, heute Infogespräch, Donnerstag Ausführung. Dann abschalten (Kopf) und Urlaub.

Themenwechsel.

Der Junior fährt seit letztem Wochenende Motorrad. In echt jetzt. Mit drei Jahren und vier Monaten. Draufgesetzt, losgefahren.
Ich weiss auch nicht ...

Beispielbild:

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Mittwoch, 23. September 2015
Ab|fuhr
Soll mir noch mal einer über die Holländer meckern!

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Freitag, 28. August 2015
Refugees welcome



Ich like nicht wild drauf los, teile auch nicht.
Ich mag das Format der beiden noch nicht mal.
Aber das, was sie hier sagen trifft das, was ich denke.

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Die Radiologin holt Luft und bereitet sich darauf vor, mir mitzuteilen, dass die eine Metastase, auf die vor zweieinhalb Monaten bereits ihr Kollege mit ernster Miene hingewiesen hat, weiteren Raum fordert. Als sie mir den Umstand auf dem Bildschirm deutlich machen will, werfe ich ein, dass die Raumforderung aber ja auch von der thermischen Ablation herrühren könne.
Wie, thermische Ablation? Wann denn?
Vor genau vier Wochen meine ich.
Sie schaut demonstrativ auf die Überweisung und vermisst einen entsprechenden Hinweis.
Ich entschuldige das Fehlen – obwohl ich nun nix dafür kann – vermeide auch, sie darauf hinzuweisen, dass ich vor dem MRT ihren Mitarbeitern den Hinweis gegeben habe.
Sie schaut nochmal auf die Überweisung (Hinweis fehlt weiterhin) und beklagt sich, dass sie ja nun den Bericht nochmal diktieren müsse.
Ich sag dann nix mehr, in der Hoffnung dadurch zügig mehr über meine Leber und das Ergebnis der vor vier Wochen durchgeführten thermischen Ablation zu erfahren, was auch klappt. Geringfügig jedenfalls.
Sie: Das kann man bei dieser Bildgebung nicht entscheiden, ob das nekrotischen Gewebe oder Tumorgewebe ist, das ist beides möglich.
Ich: Gäbe es den andere bildgebende Verfahren, mit denen das möglich wäre …?
Sie: Mit PET vielleicht … nein, doch nicht.
Gibt es also nicht.
Unter diesen Umständen handelt es sich nicht mehr um einen Folgebefund sondern um einen Ausgangsbefund
Aha.
Sonst hat sich aber nichts verändert. Nichts dazu gekommen, nichts größer geworden freut sie sich.
Ich mich auch.
Ob sie was zu den anderen Stellen sagen könne, da sich ja keiner darauf festlegen möchte, ob es OP-Narben oder Metastasen sind. Könne sie nicht. Auch sie hält beides für möglich. Der Bericht geht dann an meine Onkologin.
Ich kann die Onkologie ja darauf aufmerksam machen, dass auf der Überweisung der Hinweis auf den aktuellen Behandlungsstatus fehlt biete ich zum Abschied an.
Lassen sie mal auf den Überweisungsträger schauend (Inhalt unverändert), der fehlt beim nächsten Mal eh wieder.
Eine Stunde später sitzen das Shopgirl und ich bei meiner Onkologin. Ich habe einen kurzen Blick auf den Bericht der Radiologin werfen können. Im zweiten Anlauf konnte Sie sogar den Einstichkanal auf dem MRT-Bild beschreiben.
Da sich keine Veränderungen gegenüber dem MRT Befund von vor zwei Monaten zeigen bleibt die Chemo ausgesetzt. Bis wenigstens Mitte November.
Da das bis hierhin gut geklappt hat, werde ich Sie spätestens dann noch mal ums Daumendrücken bitten.

Einschulung könnte klappen.

Ich danke allen, die bis jetzt gedrückt oder gedacht haben.
Echt jetzt.

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