Ab|trünnig
Unter der Woche habe ich zwei kräftige Spurts beim Pölen hin- und anschließend mich abgelegt.
Das Herz wollte nicht mitspielen. Nicht, dass es sich umgedreht und gegangen wäre. Nein, beleidigt hinterhergedrömelt ist es.
Damit habe ich es dann auch vorgezogen, meinen Einsatz nicht über die Halbzeitpause auszudehnen.

Am nächsten Morgen meinte der Doc dann, dass mein EKG keine Besonderheiten aufweisen würde. Meinem Einwand, der Blutdruck falle aber schon ein wenig niedrig aus, begegneter er mit dem Hinweis, dass ich wohl gerade besonders entspannt wäre. Ja, genau, jetzt merk ich’s auch ...

Von seiner Helferin bekam ich dann einen Termin zum Belastungs-EKG - in zwei Wochen. Mein freundliches „Ich komm’ gerne, wenn ich dann noch lebe“ quittierte sie mit tadelndem Blick.
Diese meine Herzschwäche dauerte keine vierundzwanzig Stunden an. Ist also erstmal wieder alles im Lot.

Bei anderen Gelegenheiten drohe ich ja gerne mit „Wer sich nicht benimmt fliegt raus“ und habe auch schon mal an meinen Mandeln ein Exempel statuiert. In diesem Fall würden mir die Konsequenzen aber wohl eher das Leben schwer machen ...

Wie auch immer. Der Horizont ist wiedermal etwas erweitert worden. Und Verständnis geweckt, weil ich davor nicht viel Anfangen konnte mit diesen Ängsten und Nöten. Auch wenn ich sie selbst jetzt nicht verspürt habe.
„Haben sie Vertrauen in ihr Herz?“ hat mich der Doc gefragt.
Aber klar doch. Und keine Alternativen.

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slyboots, Sonntag, 4. Mai 2008, 15:43
Die Feder Drohung ist mächtiger als das Schwert Skalpell.
Heute neunzig Minuten gerannt, drei Gegenspieler verschlissen, keine Beschwerden.
Geht doch.

lac, Sonntag, 4. Mai 2008, 16:02
das herz ist manches mal zerfetzt, ohne daß es das selber merkt oder sich anmerken lässt.