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Seit ungefähr zwei Monaten habe ich hier regelmäßig Besuch aus meiner direkten Nachbarschaft.
Ich habe auch eine sehr genaue Vorstellung davon, um wen es sich dabei handelt.

Ich mag das nicht. Ich mag nicht von im realen Leben auf Dinge angesprochen werden, die ich hier schreibe.

In einem anderen Zusammenhang habe ich meine Gedanken, die ich hier niederschreibe, mit Pferden verglichen, die in meinem Kopf umherwandern.
Ich füttere sie, ich striegel sie, und wenn ich mir sicher bin, ihnen den richtigen Namen gegeben zu haben, dann entlasse ich sie hier in die Freiheit. Dann schaue ich noch ein, zwei mal nach ihnen, unterhalte mich vielleicht mit den anderen Ranchern über die Farbe oder das Muster ihres Felles, aber dann lass ich von ihnen - und sie von mir.

Ich mag es nicht, wenn mir jemand meine Ponys hier einfängt, um mit mir dann außerhalb dieses Mediums über deren Farbe zu streiten.

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kinky, Montag, 21. Januar 2008, 08:16
Schauderhaft, mein Alptraum.
Ich habe deshalb mal vor Jahren den (Blog-)Ort gewechselt. Hat ja immer ein bisschen was von Big Brother, dieses Ahnen und Vermuten. Für Durchschnittstage hab ich mir das Grübeln eh abgewöhnt, deswegen gibts die kleinen Anfälle nur noch sporadisch.

wise guy, Dienstag, 22. Januar 2008, 00:19
Alptraumhaft ist's mir nicht mehr.
Eher so als hätt' ich mich daran gewöhnt mit Zahnschmerzen zu leben.

Der Gedanke an Flucht kam mir auch - wiedereinmal. Nur will ich nicht gehen. Ich war zuerst hier.

Vielleicht sollte ich ein paar merkwürdige Dinge schreiben. Ähnlich obstruser Kleinigkeiten, die man(n) sich in die Jackentasche steckt, damit die, die sie findet was zum Grübeln hat.

Nur bin ich aus dem Alter eigentlich raus ...

novemberregen, Donnerstag, 31. Januar 2008, 13:47
Seit ich "counterfrei" bin, lebe ich deutlich gelassener. Ich muss nicht alles wissen ;-)

Und ansonsten: man kann ja nicht dauernd wegrennen. Es gibt sie nicht, diese einzelnen, hermetisch abgeschlossenen "Lebensseparées". Irgendwann schwappt irgendwo was raus. Und vielleicht ist es auch "gesünder" so?

Gewöhnungsbedürftig ist das definitiv. Aber erlernbar. Man kann sich vorbehalten, offline-Rückfragen zu online einfach nicht zu beantworten.

wise guy, Donnerstag, 31. Januar 2008, 20:28
Das Überschwappen macht mir keinen Kummer.
Auch das differenzierte Fragen könnt' ich wohl ertragen.

Mit spitzen Bemerkungen und nicht fundierten Rückschlüssen aber will ich nicht umgehen (müssen).

In der Mathematik mag man wohl von einem Teil auf das Ganze schließen.
Aber doch nicht hier.

In den Counter schaue ich auch nur noch selten.
Meist initiiert durch eben diese spitzen Bemerkungen - damit auch ich weiß worum es eigentlich geht.

Ist aber auch - Gott sei Dank - rückläufig.