Ab|lation, radiologische
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Am Montag meint ein Kollege zu mir
Ich hab da noch ein Thema für die nächste BR-Sitzung. Stelle ich dann Mittwoch mal vor.
Ich: Bin ich nicht da. Ich geh doch morgen ins Krankenhaus.
Er: Ach so. Dann schick' ich Dir's heut' noch. Du sollst ja auch nicht dumm sterben.
Ich mag ja schwarzen Humor. Ihm war es sichtlich unangenehm.

Zurück zur Ablation.
Der Chefchirurg meinte, dass in meinem Fall eine radiologische Ablation doch eher angeraten wäre als eine OP. Klar könne er das auch operieren. Aufwendig, aber kein Hexenwerk. Nur könne man das doch immer noch machen. So eine Ablation ist doch deutlich geringer invasiv. Und faktisch wäre es ja derzeit auch nur eine Metastase.

Ich also Dienstag ins KH, Mittags auf'm OP-Tisch (eigentlich CT-Tisch), abends den Tee und die Scheibe Brot erbrechen, schlafen, fertig.
Keine Schmerzen, dafür Fieber am nächsten Tag. Am Donnerstag nach Hause. Operateure sind zufrieden. Komplikationslos.
So weit so gut. Mir fehlen nur gute 24 Stunden nach der OP. Der Anästhesist, ein Kumpel, hat es wohl sehr gut gemeint.

Und.

Der Patient, mit dem ich das Zimmer teilte, teilt mit mir auch die Erkrankung. Bei ihm im Januar entdeckt, Darmkrebs entfernt, neun mal Chemo, Metatstasen in der Leber scheinbar operabel, Bauch aufgeschnitten, geflucht, Bauch zugetackert.
Die Operateure haben deutlich mehr Metastasen gefunden als die MRT-Aufnahmen vermuten liessen.
Vielleicht kann eine Umstellung der Chemo noch helfen. Die Ärzte scheinen nicht viel Hoffnung zu haben. Er auch nicht.
Eine Schwester die ihm berichten will, dass seine Onkologin heute nicht zu sprechen ist, meint: Sie hat auch einen Trauerfall in der Familie.
Das ist selbst für mich zu viel schwarzer Humor.
Wieder Zuhause finden die Tränen keinen halt.
Ich sollte mich freuen. Hab aber zwei Tage in einer Schlangengrube gelegen.
Hätten die mich nicht auf ein Zimmer mit einem senilen Opa legen können, dem der Blinddarm entfernt wurde?

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