...
Eineinhalb Stunden vor der Untersuchung beginne ich mit dem Trinken der Kontrastflüssigkeit. Alle halbe Stunde einen Becher.
CT beginnt um 09:00 Uhr.
Dreißig Minuten später bin ich wieder auf dem Zimmer.
Jetzt heißt es warten.
Befund könnte mir heute noch mitgeteilt werden, weiteres Vorgehen erst nach der Tumorkonferenz eine Woche später.
Nach fünf Stunden frage ich nach einem Befund. Das Shopgirl möchte gerne dabei sein. Das verlangt Organisation mit unserem Kleinen.
Das kann dauern, mit dem Befund wird mir beschieden. Immerhin bin ich nicht der Einzige heute.
Ich beschließe für mich noch eine Stunde zu warten.
Dann kommt die Ärztin wieder zu mir. Befund ist immer noch nicht geschrieben. Aber sie habe sich den Erstbefund noch mal angesehen. Das sähe ja doch eher verheerend bei mir aus. Die Größe und die Anzahl der Metastasen ... also da sollte ich mich lieber auf eine Fortführung der Chemotherapie einstellen und den Gedanken an eine OP auf später verschieben. Und das Ergebnis der heutigen Untersuchung würde wohl doch erst morgen vorliegen.
Ich gebe der Ärztin zu verstehen, dass ich dann lieber nach hause fahre um mit meinem Kind zu spielen als hier auf den den nächsten Tag zu warten.
Ich rufe das Shopgirl an und sie holt mich ab. Die Stimmung auf der Fahrt nach hause ist entsprechend gedrückt. Hoffnung fühlt sich anders an.

Zu Hause zeigt das Display des Telefons die Nummer der Onkologie.
Keine Nachricht auf dem AB.
Ich rufe zurück und lasse mich mit der Ärztin verbinden.
Sie habe jetzt doch schon meinen Befund erhalten und wollte mir das Ergebnis unbedingt noch am heutigen Tag mitteilen: die Metastasen sind stark geschrumpft. Das Ergebnis der Chemotherapie sei sehr gut. Selbst wenn die Chirurgen sich nicht zu einer OP entschließen würden, könnte man mit einer weiteren Chemo die Metastasen wahrscheinlich wegbekommen. Für mich wäre das eine win-win Situation.
Ob ich mich denn freue fragt sie beinahe euphorisch.
Ja, doch, sag ich - dabei habe ich nicht mal mehr die Kraft zu heulen.

Morgen ist Tumorkonferenz.
Ich traue dem plötzlichen Frieden nicht.

Edit: Ergebnis der Tumorkonferenz: Alles nicht so einfach
Der Chef muss sich das noch mal persönlich und in Ruhe anschauen.
Also weiter warten und inzwischen Impfen lassen weil die Milz auch raus muss.
2013 lehrt mich Demut. So oder so.

Edit: Chef hat sich für OP entschieden. Primärtumor und Milz raus. Leberresektion - ohne alle Metastasen zu entfernen. Da bliebe zu wenig Leber.
Freitag gibt's das Vorgespräch.
Ich traue dem Frieden immer noch nicht.