Freitag, 4. Juli 2008
Ab|rakadabra
Das war ja mal klar. Kaum das ich das finde, was ich suche, werde ich hinterrücks überfallen.

Vor zwei Wochen habe ich sie getroffen. Die Fronten waren schnell geklärt. Jeder bekommt das, was er will. Und teilen werden wir nur die schönen Stunden.
Keine Eifersucht, die sich gegen mich richtet, keine Streitereien um Nichtigkeiten, keine Vorwürfe.
Wenn zukünftig das Handy klingelt, dann werde ich keine Fragen beantworten und keine Erklärungen abgeben müssen.
Das Leben von der leichten Seite leben.
Die Schwere nicht verdrängen sondern für Momente ins Ab|seits stellen.
Genießen einfach.

Und dann treff' ich das Shopgirl in der Stadt.
Sonst sehen wir uns schon mal in der Kantine oder sie berät mich in Tarifangelegenheiten.

In der Absicht sich mal außerhalb der üblichen flüchtigen Begegnungen bei einem Cocktail zu unterhalten, und wir uns ja auch nicht unsympathisch scheinen, folge ich ihr in den Baggerschuppen.
Ein netter Abend, der in Misverständnissen endet.
Nichts aber, was nicht durch ein paar klärende Worte aus dem Weg geräumt werden kann - worum wir beide auch bemüht sind.
Unglücklich ist sie, erfahre ich. Mit ihrem Leben wie sie es gerade führt und ihrem Freund - von dem ich erstmalig erfahre, als sie mir schreibt, dass sie verwirrt ist, weil sie den unschuldigen Kuß auf meine Wange zu meinem Geburtstag gerne fortgeführt hätte.
Ich kenne das, diese Gefühl der inneren Zerrissenheit, wenn Dein Zentrum fehlt, die Geborgenheit in weiter Ferne scheint, nichts um Dich herum ein Teil Deines Selbst ist. Du, wenn Du gehen wolltest, mit leeren Händen gingest, weil nichts mehr unverzichtbar wäre.
Wir sollten reden habe ich ihr angeboten. Ich wohne auf Deinem Heimweg. Halte einfach mal an.

Das hat sie gemacht.
Und wir haben geredet.
Und wir haben geküsst.

Später, ich in Ruhe, habe ich darüber nachgedacht.
Ich habe über meine Gefühle nachgedacht!

Gerne würde ich wieder mehr zulassen als nur darüber nachzudenken.
Gerne würde ich meinen Mantra, meine Begrüßungsformel der letzten Jahre, wenn ich eine Frau kennenlernte
"Guten Tag! Ich bin Slyboots und ich will keine Beziehung!"
ablegen.

Da kommt es mir tatsächlich entgegen, dass sie nicht frei ist.
Jetzt nicht frei ist.
Noch nicht frei ist.
Vielleicht muss ich mich einfach nur an den Gedanken, den neuen Gedanken, gewöhnen.

Heute, haben wir noch kurz telefoniert. Sie im Laden ich zu Hause.
Jetzt kommt ein Kunde meinte sie ich muß auflegen.

Fast wäre mir ein Ich hab' Dich lieb herausgerutscht.

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